Segnung des neuen Gerätewagen-Logistik

03.03.2024
Freiwillige Feuerwehr Poxau kam zur Segnung des neuen Gerätewagen-Logistik zusammen

Ein Tag für die Geschichte und Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Poxau stand ins Haus, nämlich die Segnung des neuen Gerätewagen-Logistik.

Vorsitzender Holger Holzleitner begrüßt zum großen Tag im Feuerwehrgerätehaus in Poxau. „A gscheide Blasmusik, das gehört zum guten Sonntag dazu, damit er fröhlich wird“,führte er aus. Eingangs ging der Gruß an die Mannschaft in Poxau sowie die Abordnungen aus Steinberg und Marklkofen. „Wir sind als drei Wehren eine Einheit“, erklärte er. Pater Joseph Santhappan dankte er für den feierlichen Gottesdienst und die Segnung des Fahrzeuges.

Am Feuerwehrgerätehaus kam man zusammen und folgte den Blechstrawanzern in Richtung Kirche. „Am Sonntag seid alle fröhlich“, begann Pater Joseph Santhappan dort seine Ausführungen. Man dürfe sich diesen Tag nicht nehmen lassen und solle ihn als Höhepunkt gestalten, als ersten Tag der Woche, als besonderen und herausgehobenen Tag. Zeichen gelte es zu setzen, indem man am Sonntag die Fröhlichkeit und die Freude in den Mittelpunkt stelle und Ruhe und Besinnlichkeit suche. Zudem gelte es die Haltung des Dankens zu bewahren, die Natur zu bestaunen, Gespräche ohne Hetze zu führen und sich an Kranke und Einsame zu erinnern. Und man dürfe freudig in Gemeinschaft Gottesdienst feiern.„Ich wünsche Ihnen einen fröhlichen Sonntag“, schloss der Geistliche. Mit Musik ging es zum Gerätehaus zurück, wo der Geistliche schließlich den Segen für das neue Fahrzeug und alle Einsatzkräfte erbat.

„Heute ist ein glücklicher und wichtiger Tag in der bisherigen Geschichte der Feuerwehr Poxau“, so Kommandant Martin Kißlinger. Von einem außergewöhnlichen Ereignis sprach er. Warum man den göttlichen Segen erbat, stellte er klar heraus. „Es ist Brauch und Sitte, das mag ein Grund sein. Aber für uns ist es nicht der Hauptgrund“, so Kißlinger und weiter: „Wir machen es, weil es uns wichtig ist, Beistand zu haben, damit wir immer gesund und gut nach Hause kommen“. Es reiche eben nicht aus, sich nur in Übungen und Schulungen auf die Gefahren vorzubereiten, es reiche auch nicht immer nur die modernste Technik und der Verlass auf die richtigen Entscheidungen. Es brauche immer Leben und gerade bei der Feuerwehr ab und zu auch Hilfe von oben.

Zum neuen Fahrzeug erklärte er, dass der alte Versorger gute Dienste geleistet habe. Flexibel konnte es genutzt werden, was sich in den Einsatzzahlen widerspiegelt. Allein von 2010 bis 2020 waren es rund 125 Einsätze, wo der Versorger gute Leistungen erbrachte. Dieses immer höher werdende Einsatzaufkommen und die Unfallverhütungsvorschriften ließen den Wunsch nach einer moderneren und besseren Lösung wachsen. In vielen Gesprächen auf verschiedenen Ebenen wuchs der Gedanke des Gerätewagen-Logistik. Im Oktober 2020 fiel der Gemeinderatsbeschluss einstimmig. Ab dann ging es in die konkreten Planungen. Schnell war klar, dass sich das neue Fahrzeug mit dem Löschfahrzeug ergänzen soll, deshalb auch der Allrad-Antrieb mit Single-Bereifung. Auch die Möglichkeit, sich bei Einsätzen außerhalb befestigter Wege zu bewegen, ist von großem Vorteil und schafft hohe Flexibilität. Das wichtigste aber war die Sicherheit der Einsatzkräfte. So wurde nicht nur die gängige UVV-Richtlinie beachtet und eingeplant, sondern auch ausreichend Licht und die Absicherungsmöglichkeit der Einsatzstelle mit einbezogen.
Heckwarneinrichtung, Lichtmast, Umfeldbeleuchtung und Handlampen für die Kräfte sind große Verbesserungen. Auch die höhere Nutzlast beim neuen Fahrzeug und die Ladebordwand zur leichteren Be- und Entlastung der Rollcontainer erhöht die Sicherheit um ein Vielfaches. Außerdem können nicht nur zwei, sondern vier Rollcontainer transportiert werden, was die Flexibilität und den Einsatzwert erhöhe. Weiter wurde eine Seilwinde vom Verein selber angeschafft, die der Selbstbergung, zur Absicherung von Unfallfahrzeugen oder Abarbeitung von Unwetterschäden dient.

Umbau des Gerätehauses

In den geplanten 18 Monaten Lieferzeit war man gefordert, die notwendigen Umbauarbeiten des Gerätehauses umzusetzen. Über 400 Stunden wurden in Eigenleistung erbracht. Stolz sei man auch deswegen, weil die Initiative aus Überzeugung erfolgte, für die Gesellschaft etwas Wichtiges beizutragen. Im Januar 2023 erfolgte die Rohbauabnahme des Fahrzeuges. Noch eine Besonderheit ziert das Fahrzeug, nämlich die Schloss-Silhouette von Schloss Poxau. Am 29. September 2023 war es endlich soweit. Das Fahrzeug kam in Poxau an und wurde entsprechend begrüßt. Schon einen Tag später begann man mit den Einweisungen, um es möglichst schnell in Dienst stellen zu können. „Mit dem Erwerb dieser ganz neuen Generation an Logistikfahrzeugen konnte sich die Feuerwehr Poxau und die Gemeinde Markkofen auf den neuesten Stand bringen“, so Kißlinger. Dabei wurde die Sicherheit der Kameraden um ein Wesentliches erhöht. Gerade das Arbeiten mit den Rollcontainern, das bei der FFW Poxau bereits seit über 15 Jahren praktiziert werde, habe sich bewährt und schon viele Nachahmer gefunden.

Dank ging an die Gemeinde Marklkofen, die mit 150 000 Euro den größten Betrag zur Verfügung stellten. Die Bayerische Staatsregierung hat die Anschaffung mit 30 000 Euro unterstützt. „Trotz der immer rascher steigenden Kosten für Fahrzeuge und Gerätschaften bei den Wehren, ist die Investition jedoch verglichen mit den Leistungen, die tagtäglich erbracht werden, die wahrscheinlich günstigste Investition in Deutschland“, so Kißlinger. Als Wehr Poxau freue man sich über den erbrachten Vertrauensbeweis. Es gebe ihnen die Möglichkeit, auch in Zukunft die gestellten Aufgaben zu meistern. Von einer außergewöhnlichen Mannschaft, die mit großer Überzeugun und viel Herzblut an die Aufgaben herangehe, sprach er. Die Gemeinde dürfe zurecht stolz auf ihre drei Feuerwehren sein, die schon oft gezeigt haben, was sich mit Zusammenhalt, Idealismus und einem gesunden Maß an Sturheit erreichen lässt. Abschließend erfolgte der Dank an alle, die auf irgendeine Art in das Projekt eingebunden waren. „Was lange währt, wird endlich gut, so könnte man den heutigen Tag und Augenblick bezeichnen“, erklärte Bürgermeister Peter Rauscher. Dem Geistlichen dankte er für die Segnung des Fahrzeuges. Gemäß dem Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ wolle man das GW-Logistik nun offiziell in Einsatz bringen.

Dank richtete er an den Gemeinderat für die positiven Beschlüsse bezüglich der Beschaffung sowie an die Verwaltung und Kämmerei. Durch den Freistaat Bayern wurde die Anschaffung finanziell unterstützt, wofür er ebenfalls dankte. Auf den zeitlichen Werdegang bis zum heutigen Tag ging er ein. 2018 fanden die ersten Gespräche mit dem damaligen Gemeinderat Bruno Güra statt. Es folgten Vor-Ort-Termine, die Installation des Beschaffungsteams und zahlreiche Gespräche. Die Anschaffung brachte Änderungen am Gerätehaus mit sich, die in vielen Hundert Arbeitsstunden durch die Feuerwehrmitglieder umgesetzt wurden. In viele glückliche Gesichter durfte man blicken, als das Fahrzeug schließlich in Poxau ankam.

Kreisbrandrat Josef Kramhöller gratulierte zu dem Fahrzeug, dem Gerätewagen Logistik, der nun den Segen erhalten hat. Es sei eine wichtige Anschaffung für die Wehr und die gesamte Gemeinde. Das Fahrzeug wird sicherlich auch überörtlich zum Einsatz kommen. Von einer überlegten Maßnahme sprach er und dankt dem Beschaffungsteam, das mit Vernunft und Sachverstand das Fahrzeug geplant habe. Gewichtsreserven wurden in die Zuladung gesteckt und für Bodenfreiheit geachtet.

Langfristiges Denken wurde hier gelebt, um gut für die Zukunft gerüstet zu sein. Der Tag gehe in die Geschichte der Feuerwehr ein und werde in der Chronik einen Platz finden. Fahrzeuge kosten viel Geld, werden aber auch 30 Jahre genutzt. Freude drückte er darüber aus, dass die Ehrengäste in großer Zahl vor Ort waren. Dies sei ein Zeichen der Wertschätzung. Feuerwehren sind im Glauben tief verwurzelt. Er wisse von keinem Fahrzeug, keiner Fahne und keinem Gerätehaus, das ohne kirchlichen Segen unterwegs sei. Er bat darum, dies auch für die Zukunft zu erhalten. Dank ging an Bürgermeister Peter Rauscher und dem gesamten Gemeinderat, die ihre Wehren gut und vernünftig ausstatten, damit dort die Arbeit zum Dienst am Nächsten geleistet werden kann.

Abschließend sprach Vorsitzender Holger Holzleitner. Er darf Beschaffungsmaßnahmen der Wehr seit fast 20 Jahren begleiten. Es waren drei Vorstandschaften und zwei Bürgermeister in diesen Jahren tätig. Die Gemeinde stand dabei stets hinter der Wehr. Als Verein selber habe man immer Sondergerätschaften aus eigenen Mitteln angeschafft. So auch beim GW Logistik, wo die Seilwinde gekauft wurde. Besonders erinnerte er an Hans Huber, der die Feuerwehren im Vilstal auf eine gemeinsame Schiene brachte und das funktioniere bis heute. Dank richtete der Redner an alle Organisatoren, die das Fest auf die Beine stellten und die sich in der Arbeit der Wehr Poxau einbringen oder diese fördern und unterstützen. Die Kameradschaft gehört dazu, denn ohne funktionieren die Feuerwehren nicht.

Als Ehrengäste wurden begrüßt: Bürgermeister Peter Rauscher,Stellvertreterin Magda Geltinger sowie die Gemeinderäte Dr. Claudia Karl, Konrad Kißlinger, Christoph Heigl, Raphael Horn, Erhard Schermer und Helmut Grassinger, Geschäftsleiter Thomas Labermeier, Altbürgermeister Martin Geltinger, Kreisbrandrat Josef Kramhöller, Kreisbrandinspektor Helmut Huber und Kreisbrandmeister Thomas Prinz, Prinzessin Marie-Christine und Prinz Albert-Henri von Merode, ehemaliger Schlossherr, Graf Carl von Soden-Fraunhofen, Ehrenbürger und Ehrenlöschmeister Matthias Unterholzner, Ehrenvorstand Karl Vilsmeier, die Ehrenlöschmeister Alex Dittrich und Franz Girnghuber, die Ehrenmitglieder Alois
Pfeffer, Josef Praml und Gottfried Sextl.